Transkript
Hi.
Ich bin Martin Smaxwil von “Zukunft Bottrop” und ich würde gerne ein paar Worte darüber verlieren, was wir eigentlich meinen, wenn wir sagen, dass wir “überparteilich” sind. “Zukunft Bottrop” versteht sich als loses Netzwerk vor allem von Privatpersonen, aber auch befreundeten Initiativen, Vereinen, Organisationen usw, die alle eins gemeinsam haben: Das Ziel, Bottrop als lebenswerte Stadt zu erhalten.
Bei “Zukunft Bottrop” arbeiten alle freiwillig, unentgeltlich, sind im day job selbstständig oder angestellt, manche in Vollzeit, andere in Teilzeit, manche sind arbeitssuchend und wieder andere widmen sich überwiegend unbezahlter Care Arbeit. Manche sind verheiratet, andere nicht. Da sind welche, die allein leben oder geschieden sind. Einige haben kleine Kinder, andere haben größere, wieder andere gar keine. Das sind ältere Menschen dabei, genauso wie “junges Gemüse”. Was ich damit sagen will: Die Mischung ist halbwegs bunt, sowohl was die Lebensentwürfe und -umstände angeht, als auch bezüglich der Interessen und der lokalpolitischen Schwerpunkte.
Für die einen ist der Klimaschutz das Topthema, inklusive Ökologie, Mobilitätswende, erneuerbaren Energien und allem, was da so dranhängt. Für die anderen steht soziale Gerechtigkeit ganz oben, Umverteilungsfragen, Bildung, Angebote für Kinder und Jugend. Wieder andere haben ihren Fokus auf dem Thema Sicherheit. Die machen sich Sorgen, dass zum Beispiel der ZOB oder der Ehrenpark – zumindest für manche – subjektiv keine sicheren Orte mehr sind. Und manchen macht die finanzielle Situation unserer Kommune enorme Sorgen. Wir hängen in der Haushaltssicherung und haben nur entsprechend eingeschränkten Handlungsspielraum. Dass ich jetzt hier quasi die Markenkerne der meisten demokratischen Parteien aufgezählt habe – Reihenfolge rein zufällig – hat einen Grund. Denn damit soll deutlich werden: Wir stehen tatsächlich keiner demokratischen Partei näher als einer anderen, sondern finden bei allen wichtige Impulse und Ideen.
Wir wollen Bottrop nur wieder nach vorne bringen. Daher sind momentan die Themen rund um die Stadtentwicklung so im Fokus. Wie können die Märkte attraktiver werden, Leerstand verhindert werden, Aufenthaltsqualität erhöht werden? Was für ein Innenstadtkonzept benötigen wir überhaupt? Mehr Ladenlokale? Oder lieber Gemeinschaftsflächen, Begrünung, mehr Wasser, einen gesunden Mix aus Wohnen, Leben, Arbeiten, Gastro und Einzelhandel? Wo drückt der Schuh in den einzelnen Stadtteilen? Wie können die verschiedenen Ansprüche an Mobilität – Radinfrastruktur, ÖPNV, Autoverkehr usw. – in Ausgleich gebracht werden? Wie soll es mit den verschiedenen Superbaustellen des Stadtbildes weitergehen? Karstadt, Hansa Center, Saalbau, you name it? Und habt ihr schon mal von dem Projekt “Freiheit Emscher” gehört? Solche Fragen treiben uns um – und nicht, welche Partei den besten Masterplan hat und das vielleicht besser kann als die anderen.
Das darf und sollte jeder bei den anstehenden Wahlen ganz persönlich für sich entscheiden. Demokratische Stadtgesellschaft meint aber auch: Alle Bürger:innen sollten sich einbringen können und gehört werden. Denn Demokratie lebt vom Mitmachen über das Wählen gehen alle paar Jahre hinaus. Es ist sowohl für das Gemeinschaftsgefühl, die Berücksichtigung aller Interessen und nicht zuletzt für die eigene Selbstwirksamkeit total wichtig. Daher setzen wir uns für den Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten ein. Die Gestaltungsprozess sollten nicht ausschließlich über die politischen Parteien organisiert sein. Initiativen, Wähler:innengemeinschaften, Interessengruppen usw. sind dabei mindestens ebenso wichtig. Uns geht es dabei um die Augenhöhe von Politik und Verwaltung mit den Bürger:innen der Stadt. Es sollte kein “die da oben” und “wir hier unten” geben in der Lokalpolitik. Eine Nähe zu ausgesuchten Parteien spielt bei uns also keine übergeordnete Rolle.
Vielmehr geht es um konstruktive Lösungsvorschläge jenseits von Parteibüchern. Unsere Überparteilichkeit hat allerdings Grenzen, nämlich die der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Demokratiefeindlichkeit und Menschenverachtung finden wir besch#!$%. Wir sind antifaschistisch – aus Anstand. Alle, die unseren Ansatz spannend, wichtig und/oder interessant finden, sind eingeladen, sich ebenfalls einzubringen. Gerne melden.
So weit erstmal. Danke fürs Zusehen!
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Positionierung von Zukunft Bottrop (in großen Teilen wortgleich zu diesem Video)